Marktwächterwarnung: Teures Abo statt günstiges Streaming

  • Mainz/Berlin, 13. Oktober 2016: Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat den Anbieter des Online-TV-Dienstes safersurf.com abgemahnt. Grund dafür sind Beschwerden von Verbrauchern, denen auf dieser Seite ein Jahresabo in Höhe von 99 Euro untergeschoben wurde. Nach Auffassung der Verbraucherschützer informiert der Anbieter unzureichend zur Vertragslaufzeit und den anfallenden Kosten. Die Website wirbt damit, dass man sich mittels eines VPN-Dienstes Sportereignisse ansehen könne, die in Deutschland nicht im Free-TV gezeigt werden.Verbraucher schildern, dass sie bei http://www.safersurf.com aufgefordert wurden ihre persönlichen Daten sowie ihre Kreditkartendaten einzugeben, um ein siebentägiges Probeabo zum Preis von einem Euro abzuschließen. Nach Ablauf der Testphase fanden die Betroffenen allerdings eine Abbuchung von 99 Euro auf ihrer Kreditkartenabrechnung.INFORMATIONSPFLICHTEN VERLETZTDie Marktwächterexperten prüften die Beschwerden und fanden heraus: Der Anbieter informiert Verbraucher vor Abschluss des Probeabos nicht darüber, dass die Testversion nach Ablauf der genannten sieben Tage ohne vorherige Kündigung automatisch in ein „reguläres“ Jahresabo übergeht und welche Konditionen für dieses gelten. Damit verletzt der Betreiber nach Auffassung der Verbraucherschützer gesetzliche Informationspflichten.ANBIETER ABGEMAHNT„Safersurf.com hat gleich mehrere Informationspflichten, die dem Schutz der Verbraucher dienen, verletzt. Hierzu zählen neben den Angaben zur Vertragslaufzeit und den anfallenden Kosten auch Angaben zum Widerrufsrecht und dem Impressum“, kritisiert Ute Klement, Referentin Rechtsdurchsetzung im Marktwächterprojekt bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Nach eingehender juristischer Prüfung haben wir nun den Seitenbetreiber, die GlobRob GmbH, abgemahnt und aufgefordert, eine Unterlassungserklärung abzugeben.“VERBRAUCHERFALLEN IN DER DIGITALEN WELTAuf VPN-Dienste, wie von safersurf.com angeboten, greifen häufig Verbraucher zurück, die sich im Ausland befinden oder zu Hause beispielsweise eine Fußballübertragung im Free-TV vermissen. So können Ländersperren umgangen und Sportereignisse im Livestream gesehen werden. „Anhand der Fälle aus unserem Frühwarnnetzwerk erkennen wir, dass Verbraucher bei der Nutzung vermeintlich kostengünstiger Online-TV-Angebote schnell in der Abofalle landen können“, so Sebastian Schmidt, Teamleiter im Marktwächter Digitale Welt bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.Verbraucher, die in eine Abofalle getappt sind, können sich in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen beraten lassen. Eine Übersicht der Beratungsstellen ist unter http://www.verbraucherzentrale.de/beratung zu finden. Betroffene mit ähnlichen Erfahrungen bei Livestreaming-Diensten, können dem Marktwächter Digitale Welt hier außerdem Informationen und Hinweise über diese Probleme in einem Beschwerdepostfach melden. Informationen zu Abzocke im Internet finden Verbraucher unter: http://www.verbraucherzentrale.de/abzocke-im-internet-6.

    Quelle: http://www.marktwaechter.de/pr…tatt-guenstiges-streaming