doppelfunktionale Tiere

  • Zivilrecht - Recht der Unerlaubten Handlung - Tierhalterhaftung

    Potentiell doppelfunktionale Tiere können Haustiere oder Nutztiere sein. Die Unterscheidung ist wichtig für die Exkulpationsmöglichkeit (Ausschluß der Haftung) des Nutztierhalters nach § 833 Satz 2 BGB.


    Bei solchen Tieren kommt es darauf an, welchem Zweck sie objektiv dienstbar gemacht werden und konkludent gewidmet sind (vgl. Urteile des BGH vom 24. November 1954 - VI ZR 255/53 - VersR 1955, 116 und vom 19. Juni 1962 - VI ZR 227/61 - VersR 1962, 807, 808; Wagner in MünchKomm, BGB 4. Aufl., § 833 Rdn. 37 f.). Hat das Tier verschiedene Funktionen, von denen einige dem Erwerbsstreben, andere aber der Freizeitgestaltung zuzurechnen sind, ist für die Beurteilung auf die allgemeine Widmung des Tiers, vor allem seine hauptsächliche Zweckbestimmung abzustellen (vgl. BGH VersR 1982, 670, 671; VersR 1982, 366, 367; VersR 1986, 345, 346; Wagner in: MünchKomm, aaO, Rdn. 38; Belling/Eberl-Borges in Staudinger, 2002, § 833 Rdn. 140; Palandt/Sprau, BGB, 79. Aufl. § 833 Rdn. 15).

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